Zum Inhalt
Toggle mobile navigation
Zwei Bewohnerinnen und ein Bewohner

Es gibt noch
viel zu erleben.

„Als ich sah, wie gut es ihr hier geht, konnte ich loslassen.“

Wenn der Ehepartner ungewöhnlich früh an Demenz erkrankt und aufgrund seines wachsenden Pflegebedarfs schließlich in einer Pflegeeinrichtung untergebracht werden muss, kann dies den Partner, der im geregelten Leben zurückbleibt, verständlicherweise aus der Bahn werfen. Von einem auf den anderen Tag ist nichts mehr, wie es war. Was man früher aktiv mit dem Anderen teilte, unternimmt man plötzlich alleine: das Aufstehen, das zu Bett gehen, das Einnehmen der Mahlzeiten, Einkäufe und Freizeittätigkeiten. Doch es gibt Menschen, die in dieser Situation auf das Positive blicken und glücklich sind, ihren Partner in professionellen Händen zu wissen. Sie fühlen sich von der täglichen Pflege entlastet und schöpfen daraus sogar neue Kraft, mit der sie für andere Menschen Unglaubliches bewirken. So jemand ist Edi Poss.

Pflege zu Hause

Vor einem Jahr hat er seine Frau Christa im Haus der Barmherzigkeit Stephansheim untergebracht. Ein Schritt, der ihm alles andere als leichtfiel, allerdings „notwendig war“, wie er heute sagt. Er hat seine Ehefrau viele Jahre zu Hause gepflegt. „Als ich in der Früh in die Arbeit gegangen bin, habe ich ihr schon die Schuhe bereitgestellt. Mittags bin ich abwechselnd mit unserer Tochter nach Hause gefahren und wir haben gemeinsam ein Mittagessen zubereitet. Abends nach der Arbeit bin ich sofort wieder zurückgefahren, um ihr zu helfen. Ich war also rund um die Uhr beschäftigt.“


Loslassen und Vertrauen

Die ehemalige Krankenschwester Christa erkrankte mit Mitte 50 an Demenz. Ein Schlaganfall vor drei Jahren verstärkte ihre Symptome. Eines Tages dann kollabierte sie plötzlich im Badezimmer. „Ich habe immer gedacht, dass ich es schaffe, mich um sie zu kümmern. Aber an diesem Tag wurde mir klar, dass ich ihr einfach nicht mehr die ganztägige Unterstützung geben kann, die sie braucht. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn ich nicht zu Hause wäre“, erinnert sich der Lagerarbeiter, indem er mit den Tränen ringt.

Die erste Zeit sei nicht leicht gewesen. Um ihr nahe zu sein, habe er Christa im Stephansheim täglich besucht. „Dabei habe ich gemerkt, wie liebevoll, freundlich und fürsorglich sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur um meine Frau, sondern auch um die anderen Bewohnerinnen und Bewohner kümmern. Es war für mich augenscheinlich, wie gut ihr das tut. Das hat nicht nur mein Herz berührt, sondern auch beim Loslassen sehr geholfen.“ Sein Leben habe sich seither gewaltig verbessert, ergänzt Herr Poss.

Ehrenamtliche Mitarbeit im HB

Er habe jetzt wieder mehr Zeit für Arbeit, Garten und Haushalt und engagiert sich seit einigen Monaten sogar als Ehrenamtlicher Mitarbeiter. Dabei bringt er sich mit seinen vielen Hobbies überall dort ein, wo Kreativität gefragt ist. Unter anderem fotografiert er Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen im Rahmen von Ausflügen. Sogar eine Foto-Drohne ist dabei schon zum Einsatz gekommen.

Seine Werke können an den Wänden aller Wohnbereiche bestaunt werden und erfreuen sich dort großer Beliebtheit. Zu den Fotos haben sich inzwischen auch seine ganz besonderen Holzarbeiten gesellt, wie etwa für jeden Wohnbereich ein individuell gestaltetes Wilkommens-Schild und eine außergewöhnliche Wanduhr. Auch für den alljährlichen Weihnachtsmarkt, deren Erlös dem Stephansheim zugutekommt, hat Edi Poss schon fröhlich dreinblickende Figuren beigesteuert, die er in der Werkstatt eines befreundeten Tischlers anfertigt.

Anderen eine Freude machen

Edis Basteleien haben im Stephansheim mittlerweile schon Berühmtheit erlangt. Sowohl Besucher*innen als auch Bewohner*innen bitten regelmäßig um Aufträge. „Jede Idee, die ausführbar ist, setze ich um. Es erfüllt mich, andere mit meiner Arbeit zu beschenken und zu sehen, wie er oder sie sich darüber freut. Ich schenke und helfe für mein Leben gerne. Gerade hier im Haus der Barmherzigkeit habe ich das Gefühl, dass ich damit auch etwas zurückgeben, kann, weil ich so dankbar bin, dass meine Frau hier so gut aufgehoben ist.“

Zum Aktionstag für Pflegende Angehörige möchten wir nicht nur Edi Poss, sondern generell allen Angehörigen im HB von Herzen danken, dass sie sich mit viel Liebe und Engagement bei uns einbringen. Denn Angehörige hören nicht an der Schwelle zu einem Pflegeheim auf, ihre Liebsten zu betreuen - sie sind ein besonders wichtiges Bindeglied zur Langzeitpflege. Das Haus der Barmherzigkeit steht Angehörigen in all seinen Einrichtungen bei Fragen und Sorgen beratend zur Seite.

Als ich sah, wie gut es ihr hier geht, konnte ich loslassen.
Als ich sah, wie gut es ihr hier geht, konnte ich loslassen.
Als ich sah, wie gut es ihr hier geht, konnte ich loslassen.
ArrowLeft
ArrowRight
hdb

Newsletter

Wenn Sie monatlich Neuigkeiten aus dem Haus der Barmherzigkeit erfahren möchten, melden Sie sich für unseren Newsletter an. Wir informieren Sie künftig gerne regelmäßig!

Newsletter

Die Abmeldung ist jederzeit durch Klick auf den in jedem Mailing enthaltenen Abmeldelink oder per E-Mail an info@hb.at möglich.