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Zwei Bewohnerinnen und ein Bewohner

Es gibt noch
viel zu erleben.

"Die Begleitung entlang des letzten Lebensweges ist ein Privileg."

Im Rahmen einer Urlaubsvertretung als Reinigungskraft fand Eva Eigner 1985 erstmals den Weg ins Haus der Barmherzigkeit, Kirchstetten. Das HB gefiel ihr als Arbeitgeber so gut, dass sie beschloss, zu bleiben. Schnell war jedoch klar, dass Eva nicht nur beim Reinigen gute Arbeit leistet, sondern auch im Umgang mit den BewohnerInnen auf der Station Talent besitzt. 

„Nach nur einer Woche kam die Personalschwester der damals noch geistlichen Führung auf mich zu und schlug mir vor, in die Betreuung zu wechseln. Ich sagte aber vorerst ‚Nein'.“

„Für die BewohnerInnen machte die Farbe der Dienstkleidung keinen Unterschied.“
Zuerst wollte Eva mehr Sicherheit gewinnen, um in die Rolle als Pflegerin hineinwachsen zu können. Da die Berufsbilder im Pflegebereich vor 35 Jahren weniger differenziert waren als heute, unterstützten Reinigungskräfte auch bei verschiedensten Pflegeaufgaben wie Essen Verabreichen, Transfer oder Betten machen. Nach einigen Monaten in diesem Tätigkeitsfeld stellte sie fest: „Ob ich einen weißen oder grünen Kittel trage, spielte für die BewohnerInnen keine Rolle. Sie machten zwischen Pflege- und Reinigungskraft keinen Unterschied. Im Oktober fasste ich mir ein Herz und sattelte um. Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereue.“

Wunderschöne Momente der Vertrautheit
1987 machte Eva Eigner die Ausbildung zur Stationsgehilfin und acht Jahre später schließlich die Fortbildung zur Pflegehelferin (heute: Pflegeassistenz). Seit 11 Jahren gehört sie mittlerweile zum Team der Wachkomastation „Clemens“. Ihre KollegInnen beschreiben sie als vertrauenswürdig, hilfsbereit, kollegial und humorvoll. Das Pflegen von BewohnerInnen im Wachkoma sei zwar sehr herausfordernd, sorge aber für berührende Erlebnisse, erzählt sie uns:

„Auch wenn es den Anschein erweckt, als würden Menschen in diesem Zustand nichts mit bekommen, kann man durch ihre Körperspannung und Mimik genau erkennen, ob sie einen annehmen.“ Dabei würden wunderschöne Momente der Vertrautheit entstehen. Das habe die Pflegeassistentin schon früh gemerkt und erinnert sich an ihren ersten Bewohner, der die Nahrungszufuhr noch mittels Nasensonde erhielt. „Ich musste damals jede Nahrung zur Verabreichung flüssig vorbereiten. Dabei hat Herr S. immer wieder meine Hand gedrückt und mich mit einem dankenden Blick angesehen.“

Unvergessliche Erinnerungen mit BewohnerInnen
In 35 Jahren habe sich sehr viel verändert, erzählt sie weiter. Von den unterschiedlichen Berufsbildern über den medizinischen Fortschritt, neuen Erkenntnissen, Fachrichtungen und Pflegemethoden. Die Emotionen der BewohnerInnen und die Dynamik von Nähe und Vertrautheit sei jedoch unverändert geblieben. Dies habe bei Eva Eigner für bleibende Erinnerungen gesorgt - wie jene an die Bewohnerin „Tante Toni“. „Sie war klein, zierlich aber dennoch resolut. Wenn ich ihr nicht sagte, wann ich wieder in den Dienst kam, hat sie mich in scharfer Tonlage gefragt, wo ich so lange gewesen sei und ob ich schon wieder Urlaub gemacht hätte. Obwohl sie resolut war, hatte sie empfindsame Seiten. Sie weinte oft, ließ sich aber durch Umarmungen, tröstende Worte und Scherze ablenken und lächelte.“

Es gebe noch viel mehr Geschichten zu erzäh​len, sagt Eva weiter. Manche BewohnerInnen würden einem mehr, manche weniger in Erinnerung bleiben. „Aber es war schön und ist ein Privileg, sie alle kennen gelernt und sie auf ihrem letzten Lebensweg begleitet haben zu dürfen.“

​(Anm.: Die Fotos sind in den letzten Jahren, lange vor der Corona-Pandemie, entstanden.)

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Die Begleitung entlang des letzten Lebensweges ist ein Privileg.
Die Begleitung entlang des letzten Lebensweges ist ein Privileg.
Die Begleitung entlang des letzten Lebensweges ist ein Privileg.
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