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Gorica Popovic steht auf der Dachterrasse des Pflegekrankenhauses Seeböckgasse.

30 Jahre im HB!

Sie ist immer optimistisch, zu 100 Prozent verlässlich und findet für jedes Problem eine kreative Lösung. Mit diesen Eigenschaften leitet sie schon über 16 Jahre lang erfolgreich das Reinigungs- und Serviceteam der HB Pflegekrankenhäuser. Ihr Weg ins Haus der Barmherzigkeit führte Gorica Popovic allerdings schon früher.

Wenn man das Büro der 54-jährigen betritt, stechen einem unweigerlich drei Dinge ins Auge. Erstens ihr sympathischer Kollege Asmir Tutic, zweitens ihr Türrahmen voller bunter Magnete aus bereisten Urlaubsländern ihrer Kolleg*innen und drittens ein lebensgroßer George Clooney-Pappaufsteller, der einst als Requisite bei einem Sommerfest mit dem Motto „Hollywood“ fungierte. „​Ich bin sein größter Fan“, erzählt Gorica. „Spaßhalber habe ich meiner Mutter einmal ein Foto vom Aufsteller und mir geschickt und vorgegeben, dass dies mein neuer Freund sei. Sie hat ihn nicht einmal erkannt und sogar kritisiert, dass er zu alt für mich sei. Für ihre Tochter ist eben niemand gut genug“, lächelt sie. Und dann schildert sie, dass sie ihrer Mutter den Weg ins HB zu verdanken hat.

Gorica Popovic und ein Pappaufsteller des Schauspielers George Clooney

 

Erfüllung im Beruf

Gorica Popovic wuchs bei ihren Großeltern in Serbien auf und absolvierte die Ausbildung zur Kabeljungwerkerin. Seit ihrem neunten Lebensjahr verbrachte sie die Sommermonate immer bei ihren Eltern in Wien. Dabei führten sie ihre Besuche auch in das ehemalige HB Vinzensgasse, indem ihre Mutter als Reinigungskraft tätig war. „Meine Mutter hat 35 Jahre lang hier gearbeitet und so davon geschwärmt, dass diese Begeisterung auf mich übergesprungen ist. Ich habe mich regelrecht in das HB verliebt“, schildert sie mit strahlenden Augen.

So kam es, dass Gorica ihre Pläne von der Fabrikarbeit verwarf, um mit 20 Jahren zusammen mit ihrem Ehemann und ihren ersten Sohn ​nach Wien zu ziehen. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes begann schließlich 1991 ihre Karriere im HB. Damit trat sie in die Fußstapfen ihrer Mutter und wurde sogar ihre Kollegin. Sie arbeitete lange als Springerin auf verschiedenen Stationen. „Ich habe diese Zeit genossen. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind oft neben meinem Reinigungswagen mit gegangen. Sie haben mir bewegende Geschichten aus ihrem Leben erzählt und ich wurde auch mit packenden Kriegserlebnissen von Zeitzeugen konfrontiert. Ich hatte dabei stets das Gefühl, gebraucht zu werden“, erinnert sich der Reinigungsprofi.


Unerwarteter Karrieresprung

Nach 14 Jahren wechselte Gorica als Reinigungskraft in den Verwaltungsbereich und 2003 wurde sie über Nacht zur Chefin auf Zeit. „Meine damalige Vorgesetzte bat mich, sie wegen eines kleinen OP-Eingriffs für zwei Wochen zu vertreten. Völlig überraschend wurde daraus aber ein halbes Jahr“. In dieser Zeit merkte Gorica, dass sie auch im Management eine gute Figur macht. „Ich kann gut mit Leuten, spreche offen an, was ich mir denke und meine Deutsch-Kenntnisse waren schon damals passabel“, betont sie. Damit war der Grundstein für ihre spätere Karriere gelegt. Zwei Jahre später folgte der Umzug aus der Vinzensgasse in das neu errichtete Pflegekrankenhaus in die Seeböckgasse. Als Leiterin des Reinigungsdienstes bekam Gorica Popovic die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. „Anfangs hatte ich große Zweifel, ob ich dieser Herausforderung gewachsen bin. Meine erste Aufgabe war, ein komplett neues Haus mit Geräten, Reinigungsmittel und Personal zu bestücken. Dabei war ich mit vielen offenen Fragen konfrontiert.“ 

Gorica Popovic und ihr Kollege Asmir Tutic sitzend im Büro.

 

Doch der Zuspruch ihres Vorgesetzten war groß und zudem erhielt sie Unterstützung von Lieferanten sowie ihrer Kollegin Dragica Kovacevic, die Gorica später zu ihrer Stellvertreterin ernannte. Um sich noch mehr Fachwissen anzueignen, absolvierte sie auch eine Lehre zur Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigerin mit Meisterprüfung und schloss die Ausbildung zum Gelernten Desinfektor ab. Mittlerweile ist die Fachfrau auch Objektauditorin in der Denkmal-,Fassaden- und Gebäudereinigung​. Das Haus der Barmherzigkeit hat sie bei ihren Ausbildungen unterstützt.

Förderung von Mitarbeiter*innen

Bedingt durch weitere Umstrukturierungen im HB und der Übersiedlung des zweiten Teils aus der Vinzenzgasse in das Pflegekrankenhaus Tokiostraße wuchsen auch die Aufgaben von Gorica Popovic. Heute ist sie mit ihrem 74-köpfigen Team zuständig für die komplette Reinigung des Hauses, der Wäsche, das Service-Team, die Entsorgung und die Vorbereitung der Seminarräume sowie den Garten und die Lagerverwaltung in der Tokiostraße und Seeböckgasse. „Es macht mir Spaß, immer wieder neue Projekte zu bekommen. Der Schlüssel zu deren Erfolg sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie machen einen sehr guten Job und ich kann mich auf sie verlassen.“ Es gebe wenig Krankenstände und kaum Fluktuation, ergänzt sie.

Diese Einsatzbereitschaft bleibt nicht unbelohnt. „Ich bestärke meine Kolleginnen und Kollegen laufend zur Weiterbildung.“ Vier ihrer Mitarbeiter*innen habe sie sogar schon zur Pflegeassistenz-Ausbildung motiviert. „Ich sehe mich als Unterstützerin der Pflege. Gute Leute sollen im HB dorthin kommen, wo sie dringend gebraucht werden.“ Die Arbeitsatmosphäre im Haus der Barmherzigkeit sei auch nach 30 Jahren besonders geblieben, schildert sie: „Wir haben eine sinnvolle Aufgabe, bei der du fühlst, dass du jemanden glücklich gemacht hast. Ich genieße es, durch die Gänge zu schlendern. Jeden Abend verabschieden mich auf meinem Heimweg zwei Bewohner vor unserem Eingang und ich freue mich jedes Mal von Herzen auf ein Wiedersehen am nächsten Tag. In keinem anderen Job gibt es so eine Erfüllung.“ ​

 

Gorica Popovic steht im Türstock in ihrem Büro und zeigt auf die vielen Magnete, die rund herum befestigt sind.
hdb

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