"Das hat mit den Menschen zu tun."
Der vielseitige Karriereweg von Veronika Schauer, Heimleiterin des Pflegeheims Clementinums und warum sie sich im HB sehr wohlfühlt.
„Ich wollte immer schon in der Geriatrie arbeiten“, erklärt Veronika Schauer ihren Entschluss, sich vor 15 Jahren auf eine Anzeige für eine Assistenzstelle in der Pflegedirektion im HB Tokiostraße zu bewerben. Eigentlich war es für die studierte medizinische Informatikerin ein ungewöhnlicher Posten. „Es war mir aber damals schon bewusst, dass es eine einmalige Gelegenheit ist, das Haus und die Menschen, die hier arbeiten, kennenzulernen. Daher habe ich damals sofort gewusst: Ich möchte das unbedingt machen.“ Bereut hat sie diese Entscheidung nie. „Es war ein guter Einstieg. Meine Vorgesetzte Eva Mutz-Amon und ich hatten damals eine tolle Zusammenarbeit, und bis heute verbindet uns ein freundschaftliches Verhältnis.“
Ihren ersten Eindruck vom Haus der Barmherzigkeit fasst Veronika Schauer mit den Worten „professionell“ und „aufgeschlossen“ zusammen – Eigenschaften, die das HB aus ihrer Sicht bis heute prägen. Für sein Vertrauen ist sie dem Institutsdirektor Christoph Gisinger sehr dankbar, und ebenso arbeitet sie sehr gerne mit den Geschäftsführer*innen der Pflegeheime des HB Niederösterreich, Renate Kraus und Lukas Pohl, zusammen. Im HB hat sie sich seit jeher wohlgefühlt. „Das hat vorwiegend mit den Menschen zu tun, die hier arbeiten, und mit der allgegenwärtigen positiven Grundhaltung.“ Im Laufe ihrer Karriere konnte sie selbst einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Hauses leisten.
Vorreiterin im Qualitätsmanagement und in der Robotik-Anwendung
Etwa zur gleichen Zeit, als Veronika Schauer ihren Weg ins HB fand, wurden hier die ersten Qualitätszertifizierungen durchgeführt. Für das Pflegekrankenhaus in der Tokiostraße konnte sie damals schon administrativ an den erforderlichen Qualitätsaudits mitarbeiten. „Wir haben die Dokumente noch in Papierform in großen Ordnern vorbereitet“, erinnert sie sich. Als nach wenigen Monaten die Position der Leitung des Qualitätsmanagements frei wurde, überlegte sie nicht lange und nahm die Herausforderung an.
„Damals waren Qualitätszertifizierungen für Gesundheitseinrichtungen etwas Neues. Viele Abläufe mussten wir uns erst erarbeiten.“ Der Fokus des Qualitätsmanagements lag damals auf der Entwicklung von gemeinsamen Standards. „Jedes Haus hatte seine eigenen Regeln. Wir haben uns damals gefragt: Wo machen individuelle Standards Sinn und wo können wir uns auf gemeinsame Regeln einigen?“ Eine Aufgabe, die das Qualitätsmanagement auch weiterhin beschäftigt.
Ihren Pioniergeist konnte Veronika Schauer ab 2016 auch als operative Leiterin der Akademie für Altersforschung unter Beweis stellen. Dort betreute sie unter anderem den Testbetrieb des Assistenzroboters Henry im HB Seeböckgasse. James, ein weiterer Hightech-Begleiter, zog später gar mit Veronika Schauer zusammen im Clementinum ein. Beide Projekte waren und sind Pilotprojekte, um die praktische Anwendung von Robotern außerhalb der wissenschaftlichen Testumgebung in Pflegeeinrichtungen zu erproben. „Erst in der Interaktion mit Bewohnerinnen und Bewohnern lernt man, was ein Roboter wirklich kann und was noch nicht optimal funktioniert. Aus beiden Erfahrungen kann man wichtige Erkenntnisse gewinnen, die für die Entwicklung zukünftiger Technologien essenziell sind.“
Verantwortung für ein modernes Heim mit langer Tradition
Vor zwei Jahren übernahm sie die Heimleitungdes Pflegeheims Clementinum, wo sie gemeinsam mit dem Pflegedienstleiter Zlatan Ples ko die Verantwortung über 120 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen und 126 Bewohner*innen hat. Zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt, als Mitte März 2020 der erste Corona-Lockdown in Österreich begann, trat Veronika Schauer ihre Stelle im Pflegeheim in Kirchstetten an. „Es war damals eine Ausnahmesituation, in der alle im Krisenmodus waren und überall anpackten, wo es gerade notwendig war.“ Besonders herausfordernd war es, das gesamte Team und die Bewohner*innen unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen gut kennenzulernen, erinnert sich Veronika Schauer.
Erleichtert wurde ihr Start im Clementinum durch die Offenheit und den starken Teamgeist unter den Mitarbeiter*innen. „Insgesamt herrscht hier eine sehr angenehme Atmosphäre. Wir haben oft Spaß und erleben viele schöne Momente zusammen.“ Neben dem einzigartigen Teamschätzt Veronika Schauer am Clementinum auch die regionale Verankerung des Heims, durch die es neben zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen auch viele Traditionen gibt, wie den jährlichen Ostermarkt. „Nachdem coronabedingt einige Aktivitäten pausieren mussten, konnten wir dieses Jahr erstmals unseren Ostermarkt in einem kleineren Format wieder aufleben lassen.“
Als Naturliebhaberin kann sich Veronika Schauer vor allem für die grüne Umgebung des Pflegeheims begeistern. „Bei Schönwetter ist es sehr angenehm, dem Spazierweg um das Haus zu folgen, um einmal durchzuatmen und die Ruhe zu genießen.“ Sie selbst verbringt ihre Freizeit gerne im Garten oder mit ihren zwei Pferden und zwei Hunden. Zu Hause ist sie am Rande des Wienerwalds etwa am halben Weg zwischen dem Clementinum in Kirchstetten und der Zentrale des HB im 16. Wiener Gemeindebezirk. Ein Wohnort, der ihrem Rollenverständnis als Verbindung zwischen dem Pflegeheim und dem gesamten Haus gerecht wird.