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Virtuelle Erlebnisse

Im Stadtheim Wiener Neustadt unternehmen Bewohner*innen virtuelle Entdeckungsreisen an Orte, die sie ohne technologischer Unterstützung nicht mehr erreichen könnten. Dabei eröffnen sich neue Wege des Erlebens, Genießens und der Erinnerung.

Bewohnerin mit VR-Brille neben Mitarbeiterin mit Beschreibung des besuchten Ortes.

 

Es ist ein atemberaubendes Naturschauspiel. Aus einer Gesamthöhe von 125 Metern stürzen fünf Millionen Liter Wasser am Tag rauschend und plätschernd durch enge Felsschluchten über unzählige Katarakte in die Tiefe. Naturbegeisterte spazieren über die unzähligen Brücken, Stege und Stiege entlang des Wasserlaufs. Einzige Voraussetzung für den Besuch der Myrafälle: gutes Wetter, festes Schuhwerk und ausreichende Kondition. So galt es zumindest bisher. Im Haus der Barmherzigkeit Stadtheim in Wiener Neustadt reicht es, für dieses und viele weitere Abenteuer eine spezielle Brille aufzusetzen. Denn seit Frühjahr 2020 können hier Bewohner*innen, die in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind, Ausflüge mit Virtual Reality (VR) Brillen der Firma VitaBlick unternehmen.

Die Myrafälle.


Positive Erinnerungen

Das Angebot ist vielfältig und abwechslungsreich und reicht vom atemberaubenden Spaziergang entlang der Myrafälle, über Wanderungen am Schneeberg und den Hohe Tauern, bis hin zu Städtetrips und Besuch in Museen. Mittlerweile sind diese begleiteten Ausflüge mit VR-Brillen fester Bestandteil des Seniorenbetreuung-Programms im Stadtheim. Wir möchten unseren Bewohner*innen, die oftmals keine weiten Strecken mehr gehen können, die Möglichkeit geben, das Leben in voller Pracht zu erleben und ‚auf Reisen‘ zu gehen. Die VR-Brillen helfen unseren Bewohner*innen oft dabei, positive Erinnerungen an frühere Ausflüge und gemeinsame Urlaube mit ihren Familien und Freunden wieder zu wecken. Aus diesem Grund haben wir uns für den Einsatz dieser Technologie entschieden,“ erklärt der Heimleiter und Geschäftsführer der HB Pflegeheime Niederösterreich Lukas Pohl.

Virtuelle Reisen mit realem Nutzen

Manche Bewohner*innen genießen es, an bereits bekannte Orte zu reisen und dort Erinnerungen aufzufrischen. Andere wollen hingegen an neue Plätze gelangen, die sie ohne virtuelle Unterstützung nicht mehr besuchen können und finden Entspannung und Trost in der Natur. Brunhilde ist eine von vielen Bewohner*innen, die das neue Angebot gerne und regelmäßig nutzen. Zum Beispiel für einen Besuch im Tierpark Herberstein: „Ich habe schon oft davon gehört, hätte aber nie gedacht, dass ich da noch einmal hinkomme“, strahlt die 93-Jährige nach ihrem virtuellen Ausflug. Auch die Bewohnerin Ingeborg konnte von ihrem Ausflug nach Eisenstadt profitieren: „Das weckt viele Erinnerungen, über die ich jetzt wieder nachdenken kann.“ Gemäß den individuellen Wünschen werden Ausflugsprogramme für Bewohner*innen zusammengestellt.

Begleitet werden die virtuellen Reisen durch die Seniorenfachkraft und Projektleiterin Timea Tüchler, die selbst von der Technologie begeistert ist: „Durch den Eindruck, mittendrin zu sein, spürt man beinahe die Gischt des Wasserfalls oder den Wind am Gipfel im Gesicht." Nach den geführten Ausflügen wird gemeinsam über die Eindrücke und verbundene Erinnerungen gesprochen. Die virtuellen Ausflüge helfen mit, Themen wieder zu entdecken und neue Blickwinkel zu bekommen. Dabei kommt es auch manchmal zu Situationen, in denen die virtuelle und reale Welt einander sehr nahe kommen, weiß Tüchler zu berichten: „Wir besuchten mit einer Bewohnerin die Myrafälle per VR-Brille, wo ihre Tochter gerade tatsächlich einen Ausflug unternommen hatte. Nach dem Ausflug konnten sie sich darüber unterhalten, wie sich die Gegend im Laufe der Zeit verändert hat und ob sie auch das Bankerl am Gipfel des Haussteins besucht haben. Dadurch bekamen sie das Gefühl, es gemeinsam erlebt zu haben.“

hdb

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